IONOS Cloud ist bestens auf Gaia-X eingestellt
Gaia-X – Datensouveränität für Europa
IONOS bringt sich als ‘Day-1 Member’ bei Gaia-X von Projektbeginn voll ein
- IONOS Cloud liefert Expertise bei der Vereinheitlichung von Datenformaten und Interfaces.
- IONOS Cloud stellt jahrelange Erfahrung im harten Alltagsbetrieb einer IaaS-Cloud für Gaia-X bereit.
- IONOS Cloud bietet bereits jetzt mit dem IONOS High Performance Cloud Stack eine auf Gaia-X bestens vorbereitete Basis für souveränes Cloud Computing.
- IONOS Cloud bringt als größte im Live-Betrieb befindliche Cloud aus Deutschland einen bedeutenden Kundenstamm in Gaia-X ein.
Gaia-X-Projekt in den Medien
Cloud Computing Report
Rainer Sträter, Vice President Cloud Services and Global Plattform Hosting bei IONOS spricht in diesem Interview über Gaia-X, die europäische Cloud-Initiative.
Im Juli 2021 hat die Bundesnetzagentur die Gewinnerkonsortien des Gaia-X Förderwettbewerbs verkündet, der mit 122 Millionen Euro ausgestattet ist. IONOS ist bei gleich sechs der elf im Jahr 2021 geförderten Gewinnerskizzen beteiligt. Zum Einstieg in das Gespräch bietet Herr Sträter einen Überblick über diese Projekte.
Case Studies
MERLOT
OpenGPT-X
HEALTH-X
POSSIBLE
Tellus
Gaia-X – das Gegenkonstrukt zum US CLOUD Act
Die Datenverarbeitung durch außereuropäische Unternehmen ist juristisch schon lange umstritten. Das gilt für personenbezogene Daten genauso wie für Geschäftsgeheimnisse oder Daten aus Behörden und ähnlichen Organisationen. Sie müssen vor dem Zugriff Unbefugter geschützt werden. Cloud-Provider aus den USA unterliegen rechtlich dem US CLOUD Act. Damit können US-Behörden teils ohne richterlichen Beschluss auf Daten zugreifen, die von US-Cloud-Providern kontrolliert werden, selbst wenn diese in europäischen Rechenzentren liegen.
Nur europäische Unternehmen bieten maximal mehr Schutz vor solchen Vorschriften.
Hinzu kommt, dass seit dem Wegfall des ‘Privacy Shield’-Abkommens die Rechtssicherheit für den Transfer von Daten zwischen Europa und den USA auf wackeligen Füßen steht. Es gibt bei datenverarbeitenden Unternehmen aus den USA kein angemessenes Schutzniveau mehr für persönliche Daten. US-Provider können ihre Services so kaum DSGVO-konform anbieten. Gaia-X sorgt für mehr Transparenz im Datenumgang – und entwickelt dabei eine große Anziehungskraft.
Wiege eines offenen und transparenten digitalen Ökosystems
Eckpunkte von Gaia-X
Die Zukunft ist souverän
Projekt Gaia-X – FAQ.
Im Rahmen der Digitalisierung sind viele europäische Unternehmen stark von den IT-Infrastrukturen einiger weniger Global Player in den USA und China abhängig. Dabei fallen jede Menge Daten an, die verarbeitet oder zumindest kurzfristig gespeichert werden; etwas, das außerhalb Europas nur selten den EU-Vorstellungen von Datenschutz und Transparenz entspricht. Schlimmer noch: Auch wenn außereuropäische Unternehmen Daten innerhalb der EU vorhalten oder verarbeiten, kann dies aus Sicht des Datenschutzes und dem souveränen Umgang damit bedenklich sein.
Um diese Situation zu ändern und die europäische Digitalwirtschaft auf lange Sicht zu stärken, wurde das Projekt Gaia-X ins Leben gerufen. Unter der Führung des Bundeswirtschaftsministeriums sucht ein breiter Zusammenschluss aus Politik, Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft nach Ansätzen, um Chancengleichheit für EU- und Nicht-EU-Unternehmen herzustellen. Frankreich ist hier als erstrangiger Partner dazugestoßen; weitere europäische Staaten haben bereits den Anschluss an Gaia-X gefunden.
Zentrale Komponente von Gaia-X soll eine Dateninfrastruktur sein, die höchsten Ansprüchen an technologische Souveränität genügt und Innovationen fördert, um Unternehmen und Anwender in Europa - nicht zuletzt über gemeinsame Standards oder harmonisierte Schnittstellen - gemeinsam in das nächste digitale Zeitalter zu führen.
Das Gaia-X-Projekt zielt auf eine offene, digitale Infrastruktur ab, in der sich Daten nach vordefinierten Regeln sicher und vertrauensvoll speichern und teilen lassen. Zu diesem Zweck haben die Founding Members von Gaia-X folgende Prinzipien als Orientierungspunkte für die „europäische Cloud“ formuliert:
- Europäischer Datenschutz
- Offenheit und Transparenz
- Authentizität und Vertrauen
- Souveränität und Selbstbestimmung
- Freier Marktzugang und europäische Wertschöpfung
- Modularität und Interoperabilität
- Unbedingte Nutzerfreundlichkeit
Zusammengefasst zielen die Prinzipien von Gaia-X also darauf ab, den digitalen Markt fairer und transparenter zu gestalten, ohne dabei wichtige Sicherheitsaspekte wie den Datenschutz aus den Augen zu verlieren. Während sich diese Öffnung des Marktes in erster Linie positiv auf die Möglichkeiten der betroffenen Firmen auswirkt, dürften Anwender insbesondere auf langfristige Sicht von der Neustrukturierung profitieren.
Auf den ersten Blick kann der Eindruck entstehen, dass auch Gaia-X als Hyperscaler im Stil von Google, Microsoft oder Amazon Web Services geplant ist. Doch Gaia-X ist viel mehr als ein Cloud-Service. In erster Linie sollen dezentrale Datenpools und -quellen erschlossen und auf harmonisierte Art und Weise zusammengebracht und interoperabel gemacht werden – auf Basis einer sauberen rechtlichen Regelung und im Lichte eines europäischen Werteverbunds. Auf der einen Seite soll die GAIA-X-Cloud später natürlich ein Netzwerk bilden, das eine maximale Skalierung in Bereichen wie Cloud Computing und Big Data ermöglicht. Auf der anderen Seite ist Gaia-X durch den dezentralen Charakter der geplanten Vernetzung auf Open-Source-Basis als alternativer Entwurf zu Hyperscalern zu sehen.
Auch das Streben nach einheitlichen Regelungen zu Themen wie Datenschutz und Verbraucherschutz soll Gaia-X zu einer Plattform machen, von der am Ende alle involvierten Parteien profitieren. Mit Markttransparenz und einem offenen Zugang zu maßgeschneiderten Angeboten steht die Zusammenarbeit dabei an erster Stelle, was insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen entgegenkommt. Während die kurzfristige Planung auf eine optimale Vernetzung von etablierten Cloud-Anbietern und deren Services abzielt, steht Gaia-X grundsätzlich jeglichen neuen Partnern offen gegenüber – ob Großkonzern, KMU oder Startup.
Seit den ersten Schritten des Gaia-X-Projekts Anfang 2020 hat sich bereits eine Menge getan: Mittlerweile sind Vertreter aus vielen europäischen Nationen aktiv an der Konzeptionierung beteiligt und auch der Austausch mit EU-Staaten und zuständigen EU-Kommissionen wurde intensiviert. Die Ausarbeitung der technischen Lösungen und des Regelwerks wird durch eine Internationale Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht nach belgischem Recht übernommen.
Konkreter nächster Schritt im aktuellen Gaia-X-Zeitplan ist eine prototypische Implementierung erster Gaia-X-Services. Diese soll Mitte 2021 geschehen und den Grundstein für die Ausarbeitung konkreter Anwendungsfälle legen, die vom Bundeswirtschaftsministerium mit knapp 200 Millionen Euro gefördert wird. Ein bereits geplanter Wettbewerb für Leuchtturmprojekte wird zu diesem Zweck ausgerufen, sobald die Mittel im Haushalt auch formal bewilligt sind. Weitere 14 Millionen Euro stehen für die Entwicklung von föderierten Services zur Verfügung, die spätestens im zweiten Halbjahr 2021 als Herzstück von Gaia-X, auf deren Grundlage der anvisierte sichere und vertrauensvolle Austausch von Daten ermöglicht werden soll.
Erste gewöhnliche Gaia-X-zertifizierte Dienste sind bereits für Ende 2021 vorgesehen, wobei die Prozesse zur Zertifizierung und Akkreditierung aktuell noch im fortgeschrittenen Stadium der Klärung sind.
Perspektivisch gesehen erhalten Anwender durch das Gaia-X-Projekt Zugriff auf ein breites Spektrum hochwertiger Produkte und Services von Cloud-Anbietern, die sich unter anderem durch zertifizierten Datenschutz und volle Transparenz auszeichnen. Dass es auf Anwender- und Nachfrageseite einen hohen Bedarf und Mehrwert für ein zentrales System wie Gaia-X gibt, stellen die bereits über 40 herausgearbeiteten Gaia-X Use Cases (Anwendungsfälle) unter Beweis, die man der Übersichtlichkeit halber in folgende acht Bereiche gegliedert hat:
- Industrie 4.0/KMU
- Smart Living
- Finanzwesen
- Gesundheit
- Öffentlicher Sektor
- Mobilität
- Agrar
- Energie
Industrie 4.0/KMU zählt unbestritten zu den wichtigsten Anwendungsgebieten: Gaia-X will den Weg zur Industrie 4.0 bestmöglich begleiten – von der praktischen Umsetzung über die vertrauenswürdige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen bis hin zu Synergien in Zuliefernetzwerken und der Optimierung der Produktion durch eine gezielte Datenanalyse.
Auch die anderen Kategorien spielen in der Planung der Gaia-X-Initiative eine wichtige Rolle. Smart Living soll künftig noch performanter, noch energieeffizienter, noch sicherer werden, was durch die europäische Cloud-Lösung ebenso vereinfacht wird wie die digitale Aufwertung von Finanz-, Gesundheits- und Agrarwesen.
Die Zusammenstellung der aufgezeigten acht Bereiche von Use Cases für Gaia-X stammt von einem Team unterschiedlichster Unternehmen und Organisationen aus europäischen Ländern (insbesondere Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Niederlande). Für Input zu den bestehenden Strukturen sowie für neue, bis dato unberücksichtigte Use Cases steht das Gaia-X-Projekt jederzeit offen.
Als Teil von Gaia-X ist die „europäische Cloud“ keineswegs ein Spielzeug der Großkonzerne. Vor allem für KMU stellt das Projekt vielversprechende Chancen in Aussicht.
Allen voran steht dabei die Möglichkeit, trotz fehlender eigener Infrastruktur und spärlichem Eigenbestand an Daten in zukunftsweisenden Bereichen wie Machine Learning und künstlicher Intelligenz (KI) aktiv zu werden. Gaia-X bietet kleinen und mittleren Unternehmen den perfekten Rahmen, um gemeinsame Datenpools für Analysen, KI-Training und vieles mehr aufbauen und dadurch auch in diesen Kategorien mit den großen Firmen konkurrieren zu können.
Ein weiterer Vorteil: Nutzen Unternehmen Gaia-X-zertifizierte Dienste, können sie sich sicher sein, dass diese Dienste sämtliche Vorgaben an den Datenschutz erfüllen. KMU können darauf vertrauen, dass mit personenbezogenen Daten gesetzeskonform umgegangen wird, denn Gaia-X macht transparent, welche Marktakteure wirklich DSGVO-konform sind. Zum anderen verleiht es ihnen mehr Agilität – bei Kooperationen im Ökosystem von Gaia-X müssen Unternehmen beispielsweise nicht mehr projektweise überprüfen, ob der Datenschutz eingehalten wird.
Zuletzt verspricht das Gaia-X-Projekt, die Zusammenarbeit zwischen Cloud- und Edge-Instanzen künftig deutlich unkomplizierter zu machen, wodurch die Einstiegshürden für KMU sinken. Durch gemeinsame Standards werden Grenzen wie unterschiedliche und unstrukturierte Datenformate, Regularien und Gesetze überwunden, durch die kleinere Unternehmen bisher außen vor waren.